… geb. am 18. Juli 1963 im österreichischen Lustenau, Vorarlberg, und ehemaliger alpiner Skirennläufer der Weltklasse, absolvierte im Jahre 1987 seine Matura, das österreichische Pendant zum deutschen Abitur, im Fernstudium. Nahezu während seiner gesamten Karriere startete Marc Girardelli für das Großherzogtum Luxemburg. Er gehört zu den erfolgreichsten Skirennläufern und gewann fünfmal den Gesamtweltcup (Rekord bei den alpinen Herren) und 46 Weltcuprennen (Platz 4) bei 100 Podestplätzen (Platz 2). Girardelli ist einer der wenigen Athleten, die Sieger in allen alpinen Disziplinen wurden, und darunter der mit den meisten Siegen bei den Herren. Bei Weltmeisterschaften gewann er elf Medaillen (vier Gold, vier Silber, drei Bronze), bei Olympischen Spielen wurde er zweimal Zweiter.
Erfolge als Sportler
Girardelli erlernte das Skifahren im Alter von fünf Jahren. 1971 nahm er an den ersten Kinderrennen teil und wurde im selben Jahr Vorarlberger Slalom-Landesmeister seiner Alterskategorie. 1975 und 1977 siegte er beim Trofeo Topolino. 1976 wechselte er als Zwölfjähriger vom österreichischen zum luxemburgischen Skiverband und fuhr 1978 die ersten FIS-Rennen.
Nach mehreren guten Platzierungen und späteren Podestplätzen bei Weltcuprennen konnte Girardelli am 27. Februar 1983 seinen ersten Weltcupsieg feiern, als er den Slalom in Gällivare gewann. Ende der Saison 1982/83 erlitt er so schwere Verletzungen am linken Knie, dass er seiner Versicherung zu 15 % als Teilinvalide erklärt wurde. Trotzdem gewann er in der Saison 1983/84 fünf Rennen, wurde Dritter im Gesamtweltcup und war Erster der Slalom-Wertung.
Bei der Ski-WM 1985 in Bormio wurde Girardelli Zweiter im Slalom und Dritter im Riesenslalom. Im Weltcup gewann er elf Rennen (darunter seinen ersten Super-G) und wurde mit großem Vorsprung zum ersten Mal Gesamtweltcupsieger, hinzu kamen der erste Platz in der Riesenslalom- und in der Slalom-Wertung. 1986 entschied er erneut die Gesamtwertung für sich und konzentrierte sich seitdem auf schnellere Disziplinen.
Bei der Ski-WM 1987 in Crans-Montana gewann er Gold in der Kombination sowie jeweils Silber im Super-G und im Riesenslalom. Ganz am Schluss der Saison 1986/87 erzielte er drei Weltcupsiege und beendete den Gesamtweltcup auf dem zweiten Platz.
Im Winter 1988/89 gewann Girardelli acht Weltcuprennen und gehörte zu der Handvoll Skiathleten, die in allen fünf Disziplinen Weltcuprennen gewinnen konnten. Bei der Ski-WM 1989 in Vaill verteidigte er seinen Weltmeistertitel in der Kombination und gewann im Slalom die Bronzemedaille. Am Ende dieser erfolgreichen Saison stand er zum dritten Mal als Sieger des Gesamtweltcups sowie jeweils zum ersten Mal des Abfahrts- und des Kombinations-Weltcups fest.
Comeback nach dem Unfall
Nach seiner Genesung von einem schweren Unfall gewann er drei Weltcuprennen, die Slalom-Goldmedaille bei der Ski-WM 1991, zum vierten Mal den Gesamtweltcup sowie die Weltcupwertungen im Slalom und in der Kombination.
Bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville wurde Girardelli im Super-G und im Riesenslalom jeweils Zweiter. In der Saison 1992/93 erwies sich Girardelli erneut als bester Skirennläufer der Welt und entschied mit nur drei Siegen und trotz gerissenem Kreuzband zum fünften Mal den Gesamtweltcup für sich. Bei der Ski-WM 1993 in Morioka kamen nochmals zwei Medaillen hinzu, Silber im Slalom und Bronze in der Kombination.
Im Winter 1993/94 gewann Girardelli einen weiteren Super-G und holte den ersten Platz in der Abfahrts-Wertung. Seinen letzten großen Erfolg feierte er bei der Ski-WM 1996 in der Sierra Nevada mit dem Gewinn des dritten Weltmeistertitels in der Kombination. Nach einer erneuten schweren Knieverletzung im Dezember 1996 entschloss er sich, seine sportliche Karriere zu beenden und als Unternehmer tätig zu werden.